Totensonntag, Volkstrauertag und Allerseelen: selbst wenn noch eine fahle Sonne flaches Blendlicht durch blätterlose Äste schiebt verbindet man damit düstere, neblige Spätherbsttage. Auch in Mexico gedenkt man am Dia de los Muertos der Toten.

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Doch da geht es eher fröhlich und ausgelassen zu, weil nach althergebrachter Überzeugung die Verstorbenen zum Ende der Erntezeit aus dem Jenseits zurückkommen, um mit den Lebenden ein wildes Fest zu feiern. Denn Sterben wird dort nicht als Ende eines Lebens begriffen, sondern als neuer Anfang. So wird der Tod zur wilden Feier mit explodierenden Farben, lebensbejahender Fröhlichkeit, Musik, Tanz und reichlich gutem Essen. Verkleidungen als Skelett und bedrohlichen Schädelmasken gehören zum Erscheinungsbild. Die UNESCO hat diesen Brauch als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit anerkannt und 2008 auf die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gesetzt.

Weil der Totenschädel überall das Bild beherrscht ist er bei der ‚Fiesta Mexicana‘ Punktezähler. Es gilt, eine üppige Tafel mit Burritos, Tostadas, Elotes und anderen Köstlichkeiten zu füllen. Jeder Spieler hat einen Tisch in Form einer quadratischen Platte mit sechzehn Feldern vor sich. Auf jedem steht an jeder Kante eine Zahl, die dazu dient, eine Kulinarität zu ersteigern. Dreht man den Plan stehen andere Zahlen leserichtig. Wer die höchste Zahl nennt bekommt die Karte, muss aber damit auch das Feld belegen. Punkte gibt es sofort für Totenschädel auf der Karte und Soßentöpfchen, die genau mit der Nachbarkarte übereinstimmen. Passt der Anschluss nicht, gibt es Minuspunkte.

Ein Legespiel mit einer höchst einfachen Auktion. Die verkitschte Grafik hätte man sich sparen können.

Fiesta Mexicana von Christian Fiore und Knut Happel, Huch, 2 bis 4 Spieler (besser: mindestens 3) ab 8 J., ca. 25 €, hutter-trade.com