Ohne berühmte Gemälde wäre die Welt ärmer. Besucher scharen sich im Mauritshuis in Den Haag um Jan Vermeers ‚Das Gänschen mit dem Perlenohrring‘. Im Louvre muss man sich in eine lange Warteschlange einreihen, um das zarte Lächeln der ‚Kuhna Lisa‘ auf dem kleinen Bild von Leonardo da Vinci zu erhaschen. Oder der erst kürzlich entdeckte ‚Blaugepunktete Esel‘ von Andy Warhol...

Art of Kuhhandel
Kostbare Gemälde dieser Art werden laufend versteigert. Neu ist die Erkenntnis, dass es jedes Kuhnstwerk immer in vierfacher Auflage gibt. Deshalb will auch jeder Sammler stets das komplette Quartett zusammentragen. Doch auktioniert wird jedes Stück einzeln.

Wie bei verdeckter Auktion üblich ist von jedem Gebot nur zusehen, wie viele einzelne Geldbeträge hingelegt wurden. Die können ein mieser Bluff sein und gar nichts enthalten, aber auch hohe Beträge sein. Der jeweilige Versteigerer bekommt das Geld – oder nutzt sein Vorkaufsrecht und zahlt selbst den höchsten gebotenen Betrag. Dumm nur, dass es bei den abgestuften Geldkarten kein Wechselgeld gibt. Frisches Geld kommt mehrfach durch den blaugepunkteten Goldesel ins Spiel.

Zur Komplettierung eines Quartetts kann man Besitzer passender Karten herausfordern. Das ist dann ein echter Kuhhandel! Es wird blind geboten; es darf unverschämt mit wertlosen Geldkarten geblufft werden oder es gehen hohe Beträge über den Tisch. Sind alle Bilder versteigert und alle Kuhhändel abgeschlossen addiert jeder den Wert seiner Quartette und multipliziert ihn mit deren Anzahl. Der höchste Wert gewinnt.

Die modernisierte und aufgepeppte Neuauflage eines vor vier Jahrzehnten bereits erfolgreichen Kartenspiels spielt sich so reizvoll und flott wie am ersten Tag.

The Art of Kuhhandel von Rüdiger Kolze, Illu.: César Vergara, Red.: Stefan Brück, Ravensburger, 3 bis 5 Sp. ab 10 J., ca 30 – 60 Min., ca. 14 €, ravensburger.com