Nur notorische Stadtbewohner, die ihre Freizeit lieber in Malle oder auf den Malledifen statt im lauschigen, heimischen Wald verbringen, wissen nicht, dass Waldgeister scheue Wesen sind. Sie trampeln nicht grölend mit roten Zipfelmütze und geschulterter Hacke durch die Flur.

SchattenwaldDas machen bekanntlich nur Zwerge. Nein, Waldgeister, wie der Eichelschling, das Moosmonster oder das ängstliche Pilzauge haben eine seltsame Gestalt. Obgleich bisweilen in muntere Farben gekleidet schmiegen sie sich derart unauffällig in ihre Umgebung, dass sie nicht leicht detektierbar sind. Doch wer eines dieser Wesen findet wird sogleich belohnt. Freigiebig schenken sie so nützliche Gaben wie Zapfen des Zuckerstangenbaums, Pixelblumen oder das rare Regenbogenkraut.

Das Spiel enthält eine originelle Idee, wie man einen brauchbaren Wald herstellt. Drei an mehreren Stellen ausgestanzte Pappkarten werden hintereinander in eine Halterung geschoben. Dazwischen ist jeweils ein geringer Abstand, in den Spielkarten gesteckt werden. Auf denen ist waldiges Gestrüpp und bisweilen auch einer der gesuchten Waldbewohner zu finden. Doch die Stanzkarte davor gibt nur einen Teil des Bilds frei. Im Lauf des Spiels kommen die Karten dran, die noch weiter hinten liegen. Dann sind die Geister noch schwerer zu entdecken. Doch die Halterungen dürfen getauscht werden, damit die Spieler gemeinsam die jeweilige Aufgabe lösen können.

Ein Buch mit achtzehn Abenteuern wachsender Schwierigkeit stellt für jede einzelne Spielrunde eine neue Herausforderung. Mich hat allerdings der Verdacht beschlichen, dass wohl nicht jeder die Geduld aufbringt, alle Varianten durchzustehen.

Schattenwald von Florian Nadler, Ill.: Paul Nicholls, Red.: Jasmin Wild, Kosmos, 2 bis 4 Sp. ab 7 J., ca. 15 Min/Abenteuer, ca. 22 €, kosmos.de