Professor Max Kobbert lehrte Kunstdidaktik und Psychologie. Seine Kenntnisse der Wahrnehmungspsychologie setzte er in Spiele um. Von seinen fast drei Dutzend Veröffentlichungen war das Verrückte Labyrinth mit über 25 Mio. verkauften Originalspielen und Varianten sein größter Erfolg.

Slide
Ein Wesensmerkmal dieses Spiels ist einfach: Ein Kärtchen, auf einer Seite in eine Führung eingeschoben, drückt ein anderes gegenüber heraus. Das macht sich nun ein pfiffiges Spiel in noch einfacherer Form zunutze. Es heißt schon treffsicher `Slide´, also so viel wie schieben oder rutschen.

Es gibt 100 quadratische Kärtchen mit Zahlen von 1 bis 10; jeweils zehn Stück. Die werden gemischt. Jeder Spieler legt vor sich verdeckt ein Areal von vier mal vier Kärtchen aus. Reihum deckt jeder eine Karte auf und legt sie in die Mitte. Nun nimmt sich reihum jeder eine offenliegende Zahl und schiebt sie von irgendeiner Seite in seine Auslage, so dass sich die Lücke füllt. In jeder folgenden Runde wechselt der Startspieler. Ziel ist, am Ende, wenn alle 16 Zahlen offen liegen, stets mindestens zwei gleich Werte nebeneinander zu haben. Denn jede einzelne Zahl zählt als böses Minus. Wenn da ein paar kleine Werte liegen mag das noch hingehen. Aber Achter, Neuner oder gar Zehner schmerzen.

Dieses Familienspiel ist so schön glatt und eingängig. Die Regeln versteht man intuitiv. Anfangs läuft alles mühelos. Doch schon bald merkt man, was man zunächst falsch gemacht hat. Nett verpackt in eine Schubladenschachtel, in die das Material slidet.

Der Verlag ist vertrieblich nicht sehr präsent, hat aber ein breit gespanntes Programm, das man im Auge behalten sollte.

Slide von Claude Clément, Illustration: Joey, Redaktion: Alain Mihranyan, Strohmann-Spiele, 2 bis 6 Sp. ab 7 J., ca. 15 Min., ca. 13 €, strohmann-games.de