Kartenspielautoren überraschen immer wieder mit neuen Einfällen. Bei Kyu haben wir acht Karten auf der Hand. Die Werte variieren von eins bis neun. Offen liegen vier weitere Zahlenkarten aus, außerdem noch fünf Karten mit japanischen Adelsfiguren, die wir durch kluges Spiel gewinnen wollen: Shogun, Ronin, Daimyo, Samurai und die bezaubernde Geisha.
Jede dieser Karten können wir durch bestimmte Kartenkombinationen ergattern: die meisten Karten einer Farbe oder Zahl, die niedrigste oder höchste Summe oder die längste Straße. Sind wir am Zug, entscheiden wir, entweder eine Handkarte mit einer der offenliegenden auszutauschen oder eine Herausforderung zu stellen. Dazu nennen wir eine der Adelskarten und legen vier unserer Karten, die den jeweiligen Kriterien entsprechen, offen auf den Tisch. Die Mitspieler können die Herausforderung annehmen, dürfen vorher jedoch noch eine ihrer Karten austauschen. Wer die Herausforderung annimmt, legt vier Handkarten als Gegengebot aus. Dann zeigt der Herausforderer vier weitere Handkarten. Wir folgen. Wer nun das Kriterium am besten erfüllt, erhält die Adelskarte. Wer zuerst die Herausforderung abgelehnt hat, bekommt einen Drachenmarker und darf damit seine Handkarten auf neun ergänzen, was eine bessere Ausgangsposition für die nächste Runde bedeutet. Haben alle Adligen ihre Meister gefunden, wird abgerechnet. Diese Mischung aus Bluff und Taktik ist sehr minimalistisch, aber recht schön gemacht. Die Spieldauer ist übersichtlich und am meisten Spaß machen Dreier- und Viererrunden.
Kyu von Michael Palm Lukas Zach bei Ten Traders, Grafik von Daniel Farin, für 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 18 Euro