Was der Camargue zugerechnet wird ist wohl Interpretationssache. Die Grande Camargue ist anders dimensioniert als die kleine Camargue, und beide decken sich nicht mit dem Parc naturel régional de Camargue.

CamargueDas ändert aber nichts an der beeindruckenden Schönheit des Rhonedelta-Schwemmlands. Die Herden freilebender Stiere und weißer Pferde sind Attraktion für Touristen.

Die landschaftliche Vielfalt mit schnuckeligen Dörfern, verzweigten Wasserflächen, weiten Weizenfeldern, gestrüppreichen Waldstücken und lila leuchtenden Lavendelpflanzungen durchzieht ein Netz von Wegen. Die Anlegeregeln für die quadratischen Plättchen kennt man aus anderen Legespielen. Doch hier gibt es eine Ausnahme. Man kann sie nicht einfach drehen, bis sie passen, sondern muss sie ausrichten. Dazu trägt jedes rechts oben ein kleines Wappen. Und es gibt auch nach jedem Zug gleich Punkte. Die Zahl der gleichartigen und mit dem ausgelegten verbundenen Plättchen wird mit der Zahl der Kanten multipliziert, die das neue Plättchen berührt.

Könnte man die Plättchen beliebig drehen, so wäre es wohl immer möglich, anzulegen. Doch weil Wege immer verlängert werden müssen und auch nicht blind enden dürfen ist das manchmal nicht möglich. Dafür hat der Autor eine Hilfskonstruktion eingefügt. Man darf ein Helferplättchen beiseite ablegen, den Handvorrat in der nächsten Runde wieder auf drei ergänzen und dann weiterspielen. Die erspielten Punkte markiert man verrutschsicher mit Klötzchen in einer Stanztafel.

Ein ästhetisches Legespiel, das rasch erklärt ist, leicht von der Hand geht und sich durch einige elegante Feinheiten wohltuend von gängigen Mustern abhebt.

Camargue von Timo Diegel, Artwork: Michael Menzel, Abacus, 2 bis 6 Spieler ab 8 J., ca. 45 Min., ca. 27 €, abacusspiele.de