Die Sportgeschichte ist ja nicht gerade arm an Zitaten. „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel“ traut man ohne weiteres Lukas Podolski zu, auch wenn ihm diese Weisheit von Jan Böhmermann untergeschoben wurde.

Ich habe fertig!Andreas Möller brillierte mit solider Kenntnis der europäischen Länderkunde: „Madrid oder Mailand: Hauptsache Italien.“ Am 10. März 1998 beendete FCB-Trainer Giovanni Trapattoni seine Schimpfkanonade, nachdem zuvor „Flasche leer“ und "Was erlauben Strunz?" gefallen war, ziemlich abrupt mit "Ich habe fertig!". Mit bildungsbürgerlichem Tiefgang dieser Art, geäußert von Fußballern oder deren Antreibern, lassen sich mühelos Bücher füllen

In trappatonischer Einfachheit ist das Spielziel erreicht, wenn ein Spieler drei Karten vor sich auslegen kann, die diesen Satz bilden. Nein, das ist nicht kryptisch oder komplex. Es gibt Karten, die jeweils eines dieser wunderbaren Worte großbuchstabig zeigen. Das Spiel hat die einfachste Regel der Welt. Entweder eine Karte vom Stapel auf die Hand nehmen, oder eine Karte ausspielen. Alles weitere sagen einem die Karten schon.

Und die sind das schiere Chaos. „Alle geben ihre ausliegenden Karten an den linken Nachbarn weiter“, „Mische die Handkarten eine beliebigen Spielers und verteile sie an die anderen Spieler“ und so fort. Manche Karten bewirken gar nichts und sind einfach nur nutzlos. Eine Karte soll man zerreißen, was wohl den Besitzer des Spiels nicht froh stimmen wird. Karte für Karte der schiere Nonsens.

Ernsthafte Spieler lassen besser die Finger von dieser kleinen Schachtel. Das ist ein blödelnder Party-Spaßmacher mit einem morbiden Schuss dadaistischem Unsinn. Grandios!

Ich habe fertig! von Marco Teubner, ca. 30 Graphiker haben Karten gestaltet, Redaktion: Thygra Spiele, Pegasus, 2 bis 5 Spieler ab 8 J., ca. 5 bis 20 Min., ca. 13 €, pegasus.de