Ein Titel, der eher an einen Zusatz für das Badewasser denken lässt, als an ein Spiel, fordert heraus, seiner Semantik nachzuspüren. ‚Boreal‘ ist die eher kühle Vegetationszone auf der nördlichen Erdhalbkugel, etwa zwischen 50. und 70. Breitengrad.

BorealEin nachvollziehbare Darstellung sucht man sogleich auf den quadratischen Karten, die jedoch in die unendlichen Tiefen fiktiver Welten mit verwitterten, in Fels gehauenen Statuen, abgenützten Industriebauten und sanft schwebenden Felsen, die man aus dem Film ‚Avatar – Aufbruch nach Pandora‘ kennt. Nun soll das Artwork ja auch kein Beitrag zum Konsequenztraining sein. Und für den Spielablauf hat die Illustration auch keine Bedeutung.

Man platziert acht Starkkarten auf einem aus Puzzleteilen zusammengesetzten Band. Jeder der beiden Spieler hat einen Marker, der mit zwei Pfeilen. Alle Karten, die links vom senkrechten Pfeil liegen darf man nehmen, wenn man sie bezahlen kann. Das erfolgt sehr einfach, indem die Markierung verschoben wird. Wenn man eine Karte haben will, die aber noch nicht bezahlbar ist, darf man sie sich reservieren und vor sich beiseite legen.

Mit den bezahlten Karten wird eine Pyramide gelegt. Basis sind vier Karten. Einkommen bringen nur solche Kärtchen, die nicht von einer höheren Ebene abgedeckt sind. Einfache Symbole zeigen Effekte und Vorteile an, die entweder im Verlauf oder am Ende wirken.

Ein Zwei-Personenspiel, bei dem man sich kaum in die Quere kommt. Da ist nichts konfrontativ, sondern abwechselnd spielt jeder vor sich hin. Am Ende vergleicht man den Punktestand. Mal gelassen und mit überschaubarer Komplexität zu spielen ist gelegentlich recht wohltuend.

Boreal von Masazumi Mizuno, Artwork: Yuko Iwase und Nadine Hauser, Redaktion: Lorenz Vollenweider, Game Factory, 2 Spieler ab 10 J., ca. 25 Min., ca. 16 €, gamefactory-games.com