Die Kenntnis der MauMau-Regeln darf als bildungsbürgerliche Grundausstattung angenommen werden. Wer an der Reihe ist, wird eine Handkarte los, wenn er die passende Farbe oder Zahl er auf dem Ablagestapel bedienen kann.

Passt nicht!Es gibt Dinge, die sich seit der Steinzeit kaum verändert haben. Etwa eine Axt: Stiel, Klinge und ein Keil, damit die Klinge auch ordentlich hält. Wenn etwas so einfach ist kann es eigentlich keine spürbare Verbesserung mehr geben kann. Doch ein Kanadier kam auf die Idee, eine Aussparung in die Klinge zu fräsen und auf eine Achse zwei bewegliche, herausstehende Teile zu setzen. Saust die Axt in das Holz, so klappen diese Teile heraus und sprengen den Klotz. Das ist ein Hebel, der Kraft spart.

So ein bisschen Hebelwirkung hat dieses Spiel auch an sich, denn der Eingriff ich die Regeln von MauMau ist gering, der Effekt jedoch recht spannend. Statt eine passende Karte auf den allgemeinen Ablagestapel zu legen, darf man auch eine nicht passende Handkarte vor sich offen ablegen. Jede Farbe buldet einen neuen Auslagestapel. Alles, was dort unangefochten bis zum Spielende bleibt, bringt Punkte. Es wäre zu einfach, würde sich damit die Zahl der Handkarten reduzieren. Für jede Karte in die punkteträchtige Ablage muss vom Talon nachgezogen werden.

Nun kommt die nette Gemeinheit ins Spiel. Wer keine passende Handkarte legen kann, muss die entsprechende Karte aus seiner wertvollen Punktesammlung opfern und auf die Ablage legen. Weil jeder sieht, was die Mitspieler so an Werten vor sich haben, kann man die Ablage gezielt so belegen, dass der Nächste auf die vermeintlich gesicherten Punkte zurückgreifen muss.

Ein winziger Eingriff in die Regel – und MauMau wird fulminant!

Passt nicht! von Thomas Weber, Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2024, Grafik: Daniel Müller, Schmidt, 2 bis 6 Spieler ab 8 J., ca. 20 Min, ca. 7 €, schmidtspiele.de