Es gehört zu den schmerzhaften Erkenntnissen kleiner Kinder, dass mühevoll aufgestapelte Bauklötze ohne weitere Vorwarnung kippen und in sich zusammenstürzen. Vielleicht sind es auch lustvolle Erfahrungen, denn unermüdlich werden die Teile wieder aufeinandergeschichtet. Schon immer wurden Türme gebaut.

Crazy Donut Party 150Im Mittelalter wetteiferten die Adligen in San Giminiano, wer es höher hinauf schaffte. Mit Geld und viel Stahl und Beton wurde der Burj Khalifa in Dubai 828 Meter hochgezogen.

Dieses Streben nach Himmelsnähe kann Spieleautoren nicht kalt lassen. Im neuesten Bauspiel allerdings türmt jeder fünf Campaniles schön flach vor sich aus. (Austürmen – ein elegantes Wort für den Duden!). Turmteile sind kostenlos. Die Karten bekommt, wer das höchste Gebot abgegeben hat.

Es gibt fünf Kartensets mit Werten von Null bis 15. Sortenrein gebaut wird mit absteigendem Wert. Auf die fünf etwa können nur noch Karten mit kleinerem Wert gelegt werden. Es sei denn, man erbeutet in der Bieterunde eine acht oder neun. Das sind Joker, die die schon eingeengte Auswahl nochmal erweitern, weil ab da wieder absteigend gelegt werden darf.

Das Herz der Spiels ist die Bieterunde. Man sagt an, wie viele Karten man von den fünf ausliegenden Karten nehmen möchte. Wer mehr ansagt bekommt diese Anzahl, muss sie allerdings auch verbauen. Da richtet sich der Blick gerne auf das, was die Mitspieler gerade gut gebrauchen könnten. Das geht schnell, ist sofort erklärt und macht richtig Spaß. Ist aber oft auch ganz schön gemein.

Wenn der Zug- und der noch einmal durchgespielte Ablagestapel aufgebraucht sind zählt man die erreichten Punkte. Wie in San Giminiano oder Dubai die aufgetürmten Meter.

5 Towers von Kaspar Lapp, Artwork: Annika Heller, DeepPrint Games, Vertrieb Pegasus, 2 bis 5 Spieler (je mehr, desto besser!), ab 7 J., ca. 15 bis 30 Min., ca. 10 €, deep-print-games.com, pegasus.de