„Ein Dummkopf findet immer einen, der noch dümmer ist, der ihn bewundert.“ Dieser kluge Satz stammt nicht etwa von einem Kritiker Trumps, sondern von dem französischen Dichter Nicolas Boileau-Despréaux (1636 - 1711).

DragonMarketMit 24 Jahren klagte der bitter: "Der verhängnisvollste und einsamste Wald ist ein sicherer Hafen im Vergleich zu Paris!" Denn dort gehörte die stockfinstere Nacht Räubern, Dieben und Mördern. Sonnenkönig Ludwig XIV. machte 1667 diesem düsteren, gefährlichen nächtlichen Treiben ein Ende. 1661 begann die Einführung einer flächendeckenden Straßenbeleuchtung, die Paris die Bezeichnung als Lichterstadt einbrachte.

Im Siel bildet der quadratische Schachtelboden das Viertel mit engen Gassen und verwinkelten Häusern. Darum herum liegen acht hübsch antiquiert im Stil der Plakate der Belle Époque gezeichnete Postkarten aus. Sie bieten Sonderrechte. Jeder Spieler bekommt ein Dutzend Plättchen, die die eigene Farbe, aber auch die des Gegenspielers sowie neutrale Flächen zeigt. Gelegentlich sind auch matte Funzeln zu finden, die am Ende Licht ins Geschehen bringen. Abwechselnd sichern sich die Spieler eines der winkeligen Bauteile, die offen ausliegen, oder sie platzieren ein Plättchen auf dem Spielfeld. Da zeigt sich rasch das Dilemma: geeignete Bauplätze für eigene Häuser anlegen oder Flächen für den Gegenspieler verhindern?

In der zweiten Phase kommen die Gebäude auf den Plan. Möglichst groß und nah an den Laternen, denn die sind der Multiplikator für die Punkte. Kleine Korrekturen können nun noch die Sonderrechte bringen, doch im Wesentlichen ist das Geschehen schon in der ersten Phase strategisch festgelegt.

Paris von José Antonio Abscal, Kosmos, 2 Spieler ab 10 J., ca. 16 €, kosmos.de