1970 stürmte der Schlager des österreichischen Liedermachers Wolfgang Hofer die Charts: „Hey Leute, kauft beim Trödler Abraham…“. Seltsames Zeug hatte der Tandler zusammengetragen. Unsereinen verschlägt es nun, um verwertbaren Plunder in den verstreuten Dörfern zu finden, den wir im nächsten Kaff verscheuern können, in die unwirtlichen Highlands in Schottland. Die kennt man sonst nur durch Filme, Clans und seltsam rauchig schmeckenden Whisky.
Um als fahrender Händler in die verstreuten Dörfern zu kommen, muss der klapprige Gaul den Karren oft durch morastige Straßen zerren. Gelegentlich findet sich eine tragfähige Brücke und bisweilen gar eine Fähre über einen Loch. Wenigstens ist der Tand, den die Dörfler anbieten – und in anderen Nestern auch wieder gerne abnehmen – überschaubar. Hier eine Vase, dort ein Ambos, eine bemalte Henkeltasse oder ein Stuhl.
Der Ablauf ist erfrischend einfach. Zunächst bildet ein elegant als ‚Starttrödler‘ bezeichneter Mitspieler Stapel zu je vier Karten. Offen, man kann und soll zuschauen, was da liegt. Reihum nimmt sich jeder einen Stapel als Handkarten. Die zeigen entweder Kombinationen aus Altwaren, die in einem leeren Dorf verkauft werden können, Wegkarten oder Kraftfutter. Das sind begehrte Joker, die Verbindungen überbrücken, fehlende Altwaren ersetzen oder das Einkaufstlimit erhöhen. Nur: wer am Ende die meisten Joker eingesetzt hat, hat verloren und ist aus dem Spiel.
Der Ablauf ist einfach: Bewegungskarte und Zug ins nächste Dorf, einen ausliegenden Plunder nehmen. In einem leeren Dorf Verkaufskarte ablegen und Waren abgeben. Das geht, bis keine passende Handkarte mehr verfügbar ist.
Ein einfaches, solides, flüssiges Familienspiel. Angeboten in einer sinnlos überdimensionierten Schachtel.
Die Trödler aus den Highlands von Carlo A. Rossi, Artwork: Dennis Lohausen, Redaktion: Alfredo Berni, Zoch, 2 bis 4 Spieler ab 10 J., ca. 45 Min., ca. 29 €, zoch-verlag.com