Es ist an der Zeit, grundsätzliche Einstellungen zu einem Naturschutzpark zu revidieren. Bislang ging ich davon aus, eine sehr große Zahl unterschiedlicher Tiere solle von möglichst wenigen Menschen behelligt werden.
Im Parc Naziunal Svizzer, im rhäterromanischen Teil Graubündens unweit Zernez gelegen, bietet der Naturschutzpark jedoch nur drei Tierarten eine Heimat: Dem kratzig krähenden Tannenhäher, der munter springenden Gams und dem ebenso munter umherhüpfenden Grasfrosch. Wohl zum Ausgleich wird das Areal von einer Heerschar schaulustiger Naturschützer heimgesucht.
Genug der Häme! Gespielt wird mit quadratischen Kärtchen, die jeweils eines der erwähnten Tiere zeigen, und dies jeweils vor dem Hintergrund eines Bergs, Sees oder einem Wald. Jeder Spieler hat sechs Kärtchen auf der Hand. An eine bereits ausliegende Karte ist waagrecht oder senkrecht eine weitere Karte anzulegen. Anschließend darf der Spieler eines seiner Wanderer-Figürchen auf das ausgelegte oder ein angrenzendes Plättchen setzen. Ist ein Areal von fünf mal fünf Kärtchen belegt ist das Spiel zu Ende.
Doch nun kommt die Abrechnung. Jedes Kärtchen zeigt unten einen Streifen mit Symbolen, die auf den ersten Blick kryptisch erscheinen, aber rasch verständlich werden. Es gibt Punkte für waagrecht oder senkrecht oder angrenzend von Wanderern beherrschte Kärtchen, wenn diese nur Berge, oder möglichst viele Häher oder maximal eines von einer Tierart zeigen. Ein knappes Dutzend derartiger Kombinationen schafft Komplexität. Weil sich, je nach Spielerzahl, fünfzehn oder sechszehn Figuren breit machen sitzt eine fehlerfreie Abrechnerei wohl erst nach der zweiten Partie.
Alpina von Luc Rémond, Grafik: Crocotame, Helvetiq, Vertrieb Huch, 2 bis 4 Spieler ab 10 J., ca. 20 Min., ca. 17 €, helvetiq.com