Da pflanzt der Gärtner in seiner direkten Nähe ein neues Blümchen und gießt daneben ein anderes, damit es ordentlich wächst. Vielleicht bewegt er sich aber erst einmal ein paar Schritte in seinem Garten, um an anderer Stelle tätig zu werden. Nachdem Gärtnern nicht ganz billig ist, empfiehlt es sich, ihm einige Münzen zukommen zu lassen, was ihn allerdings diesmal nicht zum Umgraben kommen lässt.

BotanicusDafür schicken wir ihn in unserem nächsten Zug mit der Schubkarre los; das bringt ihm ein neues Pflänzchen und gefüllte Gießkannen. Vielleicht klappt es ja dann beim nächsten Mal mit dem Spaten. Nur dumm, dass sich die nette Gärtnerin von nebenan an die Spitze gesetzt hat und damit die Auswahl für die erste Aktion hat. Ach, wieder nichts mit Umgraben. Zwei Durchgänge mit unterschiedlichen Randbedingungen und einen Schlusszug spielen wir, dann wissen wir, wer die grüne Nase vorn hat. Wenn sich dann noch die Blümchen in den Spalten unseres Gartens toll entwickelt haben und die Gäste die Grünzeilen bewundern, ist der Sieg nahe.

Botanicus ist ein gehobenes Familienspiel, das aufgrund seiner pfiffigen, eingängigen Mechanik sowie der stimmigen Ausstattung und Grafik punktet. Dank verschiedener Stellschrauben reizt es uns, immer wieder neue Strategien auszuprobieren. Aber Botanicus kann noch mehr: Wenn wir die Planrückseite und die alternativen Gärten nutzen, haben wir ein lupenreines Kennerspiel mit höherem Anspruch. Nicht nur für Spieler mit dem grünen Daumen echt Klasse!

Botanicus von Vieri Masseini und Samuele Tabellini, bei Hans im  Glück, Grafik von Marcel Gröber und Franz-Georg Stämmele, für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 44 Euro