Manche Spiele mag man einfach auf den ersten Blick, auch wenn man noch keine einzige Karte gespielt hat oder noch kein Würfel gerollt ist. Das Design, der Titel, die Grafik oder die Geschichte zum Spiel beherrschen manchmal das Kunststück, Spieler in den Bann zu ziehen.

Crazy Donut Party 150Die Aufmachung des kleinen Kartenspiels Sea, Salt & Paper ist so ein Fall. Da geht es um allerlei Meeresbewohner wie Kraken, Krabben und Fische. Und ja, auch um Meerjungfrauen. Die sind alle in wunderbaren Origami-Faltfiguren auf den Karten dargestellt. Außerdem hat jede Karte noch eine Codierung, die bei Farbschwäche die vielen unterschiedlichen Farben eindeutig macht und eine weitere, die den möglichen Verwendungszweck der Karten zeigt. Ist man am Zug, nimmt man entweder vom Nachziehstapel oder von einem der beiden Ablagestapel eine Karte auf die Hand oder man spielt ein Paar aus. Das ergibt zwar nur einen Punkt, aber man erhält eine Sonderaktion. Das kann ein weiterer Zug sein, eine Extra-Karte vom Stapel oder ein Griff in die Karten des Nachbarn. Bestimmte Karten wie Muscheln oder Oktopusse sammelt man auf der Hand. Meint man, insgesamt sieben oder mehr Punkte zu haben, kann man das Spielende einfordern. Möchte man dazu noch einen Bonus ergattern, wettet man auf den eigenen Sieg. Dumm nur, falls die Mitspieler ein paar Punkte mehr vorweisen. Sea, Salt & Paper spielt sich dank pfiffiger Mechanik zügig und leicht und reizt zu immer neuen Runden. Das Spiel steht auf der Empfehlungsliste 2023 der Jury Spiel des Jahres.

Sea, Salt & Paper von Bruno Cathala und Théo Rivière bei MM-Spiele, Vertrieb Hutter, Grafik von Lucien Derainne und Pierre-Yves Gallard, 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 13€