Was auch gleich die Frage aufwirft, ob man nach wie vor ein aggressives Kriegsspiel wie zum Beispiel Schach spielen darf, während Putin die Ukraine niederzumetzeln versucht. Die Antwort liegt wohl im Abstraktionsgrad, der das Grauen der Realität auf eine Ebene hebt, auf der Assoziationen und Emotionen nicht mehr richtig sichtbar werden. Also spielen wir mit der Bombe!

Alles dreht sich um eine handliche Kunststoffkugel mit einer Uhr, die zufallsgesteuert und laut tickend einige Minutenbruchteile ablaufen lässt. Das ist die Bombe. Am Ende jeder Zeitspanne tönt ein zischendes Krächeln, das relativ harmlos eine Explosion darstellen soll. Das Spiel ist eigentlich ein ganz alter Hut, denn es gibt es in einfacherer Form schon seit drei Jahrzehnten. Doch die Technik schreitet voran. Manche Komponenten werden im Laufe der Zeit preiswerter und können in ein Spiel integriert werden. So auch hier, denn die halbtransparente Kugel hat in ihrem Inneren Leuchtdioden in drei Farben.

Es gibt in den korrespondieren Farben drei Kartenstapel mit Begriffen. Kaum ist der Timer gestartet nimmt man die oberste Karte vom farblich passenden Talon und muss zu der Vorgabe einen passenden Begriff nennen. Kaum ausgesprochen drückt man die Taste, die einen Farbwechsel herbeiführt, und reicht die Kugel weiter. Das geht reihum, bis es einen Mitspieler mit dem zischelnden Krächeln trifft. Der bekommt eine Karte. Hat einer acht Karten endet das Spiel, und wer dann am wenigsten Strafkarten vor sich liegen hat, gewinnt.

Natürlich geht es immer ein wenig hektisch und aufgeregt zu. Auch deshalb, weil alle Mitspieler laut protestieren, wenn ein schon genannter Begriff wiederholt wird. Ein richtiges Partyspiel halt!

Tick Tack Bumm Color Flash von Brad Ross, Mike Hirtle und Robert Jeffway, Gestaltung: Fiore, Piatnik, ab 3 Spieler, ab 12 J., ca. 30 Min. ca. 25 €, piatnik.com