Bei Airlines ist es bewährte Praxis, mehr Buchungen anzunehmen, als Sitzplätze im Flugzeug verfügbar sind. Das ist praktisch, zumindest für die Fluggesellschaft. Mancher Pax – so nennt man in Airportkreisen den Passagier – der nicht recht- oder, besser noch, frühzeitig am Check-in erscheint, hat das Nachsehen, auch wenn er ordnungsgemäß gebucht und bezahlt hatte. Er wird dann auf einen späteren Flug vertröstet. Der auch gerne überbucht ist…

Crazy Donut Party 150Im Hotelbusiness ist diese schäbige Anwendung des gezielten Vertragsbruchs weniger üblich. Obgleich die Fama berichtet, dass es bereits weiland anlässlich eines höfischen Festen üble Rangeleien bei dem Versuch gegeben haben soll, noch in letzter Minute ein Dach über dem Kopf zu ergattern.

Dort sind die Hotels sind keine glatten, gesichtslose Ketten, sondern haben bei unterschiedlicher Zahl von Schlafgelegenheiten teils auch eigenwillige Buchungsregeln. So bliebt den Gästen nur, sich in disziplinierter Schlange anzustellen und zu warten, ob sich die Herberge bereits gefüllt hat, bevor man an den Empfangstresen kommt. Trickreiche Clans schicken auch gerne ein Familienmitglied an den Hinterausgang, um auf die Zimmervergabe einzuwirken. Missliebige Konkurrenten nutzen diese Einflussmöglichkeit ebenfalls.

In den vier kurzen Runden gibt es so viele Hotels wie Spieler. Reihum legt jeder verdeckt Karten mit Hotelgästen aus. Die Bettenkapazität ist zwar bekannt, kann aber durch die, die am Lieferanteneingang herumlungern, verändert werden. Bei der Zuteilung kommen erst die zum Zug, die größere Kontingente brauchen. Da kann dann einer, der ebenfalls viel Platz beansprucht, leicht leer ausgehen. Bescheidenere Anwärter rücken dann in der Anwartschaft auf.

Das Spielprinzip der Warteschlange kennt man bereits von dem Spiel Beasty Bar. Hier nun geht es etwas ruhiger zu. Die Regel ist durch ausführliche Beispiele lang. Den meisten Platz brauchen Buchungsregeln und Spezialfähigkeiten – und die hat man schnell verstanden.

Overbooking von Filippo Landini, Grafik Fiori, Huch, 2 bis 4 Spieler ab 10 J., ca. 30 Min, ca. 17 €, hutter-trade.com. Beasty Bar von Stefan Kloß und Anna Oppolzer, Grafik: Alexander Jung, Zoch, 2 bis 4 Spieler ab 8 J., ca. 20 Min. ca. 15 €, zoch-verlag.com