Das Leben in der Steinzeit war hart. Ständig war man unterwegs, um ein Mammut zu erlegen, kam aber häufig statt mit leckerem Fleisch nur mit einer Menge Blessuren in die Höhle zurück, wenn überhaupt. Ganz zu schweigen von marodierenden Wolfsrudeln..

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Paleo bringt uns direkt in dieses Zeitalter, sehr gut und sehr drastisch. Denn wir müssen die Fähigkeiten unserer Gruppen so bündeln, dass wir den gesamten Stamm ernähren können. Der Motor ist das Kartendeck jeder Gruppe. Alle decken gleichzeitig eine der obersten drei Karten auf und beraten sich dann. So kann man Ressourcen sammeln, sich mit Werkzeugen versehen, aus Ideen neue Fähigkeiten kreieren, zusätzliche Stammesmitglieder anwerben und vielleicht dann doch das Mammut endlich erlegen. Doch dafür muss man häufig Karten ablegen, was schmerzhaft in jeder Richtung sein kann. Der Tag endet, wenn die Decks durchgespielt sind. Dann zeigt es sich, wie gut man vorgesorgt hat. Hat der Stamm für die Nacht genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, Feuer und Schutz vor Feinden? Falls nicht, gibt es Totenschädel. Beim fünften ist das Spiel aus. Also lieber gut vorsorgen, damit man aus den Karten wieder neue Decks für einen neuen Tag austeilen kann. Falls man nach ein paar Tagen das letzte Puzzleteil eines Mammutbilds an die Höhlenwand gepinnt hat, hat der Stamm sofort gewonnen und wird tief durchatmen.

Die Regel muss man sich erarbeiten und während der ersten Partien sicherlich offen danebenlegen. Hier wäre noch Raum für einige Verbesserungen bei diesem sonst tollen Kennerspiel. Zehn Module gibt es mit immer wieder verblüffenden Überraschungen, die sich fast beliebig kombinieren lassen und je nach Schwierigkeit sieben verschiedene Level abdecken. Das sorgt für stete Spannung und einen hohen Wiederspielwert. Ein herausragendes kooperatives Abenteuer.

Paleo von Peter Rustemeyer bei Hans im Glück, Grafik von Dominik Meyer, 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten, ca. 48 €