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Ältere Leser mögen sich vielleicht noch an technische Gerätschaften erinnern, die man Fotoapparat oder später Kamera nannte. Sie gehören mittlerweile zu den Dingen, deren Aufgaben das Smartphone so ganz nebenbei miterledigt, deren musealer Wert aber noch nicht so hoch ist, dass man sie aus der Versenkung holt, um sie zu verscherbeln.

Crazy Donut Party 150Wir erinnern uns: Das quaderförmige Gebilde hatte ein Guckloch. Darin sah man genau, was später auf dem Film sein sollte. Deshalb sind auch bei über 90 Prozent der Aufnahmen die Füße der abgelichteten Personen abgeschnitten, während sich über ihnen ein breiter Himmel wölbt.

Gestochen unscharf ist der Blick durch den Sucher eines Kästchens, das mit einem Drittel eines Kilos so handlich ist, wie weiland das Bildaufnahmegerät für die Hosentasche. Eine zauberhafte Idee für die Präsentation eines Fotospiels.

Der Ablauf ist so alt, wie die Kamera: Jeder zieht so viele Karten, wie Mitspieler dabei sind. Bei vier Spielern also drei. Dann decken alle eine Bildkarte vom Nachziehstapelt vor sich auf. Jeder legt bei jedem eine verdeckte Karte aus der Hand ab, von der er glaubt, es ließe sich eine Assoziation herstellen. Das können Farben, Figuren oder beliebige andere Merkmale sein. Das machen alle zugleich. Nun nimmt jeder noch eine Karte verdeckt vom Nachziehstapel, mischt sie unter die verdeckt zugeteilten Karten. Schließlich bildet jeder eine Rangfolge neben dem Ausgangsbild. Das am passendsten erscheinende zuerst. Punkte bekommt nicht nur der aktive Spieler, sondern auch jeder Mitspieler für jedes vor dem zufällig nachgezogenen Bild liegende Foto.

Dieses System ist Grundlage vieler Partyspiele. Hier liegt der Witz in den fantasievollen, manchmal beinahe dadaistisch anmutenden Bildkarten. Ein winziges Bübchen steht am Rand einer Klippe und füttert eine überdimensionale Giraffe. Ein Baum wächst durch die frisch lackierte Bank. Tomaten mit Augen starren auf einen Ketchup-Klecks. Und dazu die Kommentare…

Klick! von Kaspar Lapp, Grafik: Deborah Triggiano, Artwork: Olin Jeong, Game Factory, 3 bis 5 Sp. ab 10 J., ca. 20 Min., ca. 16 €, gamefactory-games.com