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Die Werbung wird nicht müde zu suggerieren, dass der Kauf eines Produktes die Umwelt schützt und ihr unendlich guttut. So ganz richtig ist das nun mal nicht. Alles, was hergestellt wird, schadet der Umwelt. Manches mehr, manches geringfügig weniger. Der wirksamste Umweltschutz wäre schlicht, etwas nicht zu produzieren.

rollo ocean 150Der Schachtelaufdruck Gemeinsam retten wir das Klima postuliert einen hehren Anspruch. Das Klima können wir nicht retten. Bestenfalls kann sich die Menschheit selbst retten und die selbst produzierten Veränderungen so weit retardieren, dass sie nicht von den Folgen ausgelöscht wird. Gesicherte Erkenntnis ist jedoch, dass jeder Einzelne von uns im Alltag seinen Beitrag leisten kann, und sei er noch so winzig, um die Schäden etwas zu mindern. Und das fängt mit Bewusstsein und Wissen an. Ein gutes Spiel dazu wäre sehr zu begrüßen.

Lassen wir den spieltechnischen Ablauf beiseite. Er ist arg einfach. Ich habe die Quizkarten herausgesucht, die grammatikalische Katastrophen enthalten oder weltanschaulich direktiv sind. Kostproben gefällig? „Ökologen erforschen an wichtigen fragen zum Thema Klimaschutz“. Das hätte mir Deutschlehrer Schulz nicht durchgehen lassen. „… viele negative Auswirkungen, zum Beispiel, dass Gletscher und Pole schmelzen.“ Au weia! Jetzt schmelzen schon die Pole selbst. „Viele große Konzerne bauen auf Äckern nur eine Sorte an.“ Kein Kommentar. „Vegane Ernährung ist sehr gesund sowie oft nachhaltig und damit gut für die Umwelt!“ Grandios ist der Vorschlag, Obst und Gemüse selbst anzubauen. Im vierten Stock, nordseitig…?

Umweltbewusstsein zu vermitteln ist wichtig. Aber bitte mit solider Information in halbwegs brauchbarer Sprache.

Mein grüner Fußabdruck – Das Spiel, ohne Autorenangabe (ist wohl auch besser so!), Illustration: Fabia Zobel, Noris, 1 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 22 €, Mein grüner Fußabdruck - Das Quiz, ca. 10 €